Steinzeitfunde am Satzberg
Ergänzend zu den Funden, die im Heimatbuch Kordon genannt wurden, sollen einige Steinzeitwerkzeuge näher beschrieben werden. Besonders interessant sind die Beile aus Vulkangestein, da solches auch an der Quelle des Rosenbachs am östlichen Satzberg gefunden wurde:
1) Eine Lochaxt aus Diorit, ein graugrünes Tiefengestein, bestehend aus den Mineralien Hornblende, Feldspat und Augit. Die Axt wurde 1908 in einem Steinbruch gefunden.
2) eine flache Axt aus Olivin, dieses grünliche Mineral ist ebenfalls an der Quelle des Rosenbachs vorhanden. Die Axt wurde 1921 nördlich vom Luftbad von Professor Roman Grengg gefunden. Ein größerer Aufschluss von Olivin und anderen Eruptivgesteinen befindet sich im Bezirk südwestlich der Müllverbrennungsanlage (Naturdenkmal 116).
3) eine Lochaxt aus Diabas bzw. Grünstein wurde am Südhang des Satzberges in der Parzelle 734/6 gefunden. Dieses Vulkangestein besteht aus den Mineralien Augit und Plagioklas.
4) Ein Flachbeil aus Serpentin fand man 1918 nach der Abholzung der Satzbergkuppe. Dieses grüne Mineral kommt unter anderen in Bernstein im Burgenland vor und wird dort handwerklich zu Schmuck-Gegenständen verarbeitet. Das am Gallitzinberg gefundene Beil (siehe Heimatbuch) ist ebenfalls aus Serpentin und könnte aus der jungsteinzeitlichen Satzbergsiedlung stammen.
5) Nicht direkt auf dem Satzberg, sondern im Dehnepark nördlich des Silbersees wurde eine Lochaxt aus Granit gefunden. Dieses allgemein bekannte Tiefengestein enthält, wie das Ergussgestein Pikrit, unter anderem das Mineral Augit.
6) Neben diesen Funden aus der Vorkriegszeit konnten 1997 auf dem Satzberg weitere spätneolithische Gegenstände gefunden werden. Aus der Kupferzeit stammen unter anderem eine Reibeplatte und ein grüner Hornsteinschaber.
Es lohnt sich also noch heute bei Wanderungen am Satzberg die Augen auf den Erdboden gerichtet zu halten!
Günter Nattkämper, 1140 Wien
Der Artikel erschien in den Kordon Nachrichten Nr.21 vom März 2012