Die Familie Kordon
Ein sehr wohlhabender Mann, namens Anton Kordon, hat indirekt den Grundstein für unser Glück in der Siedlung Kordon gelegt. Woher kommt seine Familie? In seiner Chronik ist als entferntester Ahne der Johann Gregorius Cordon, Schreiner aus Ellwangen, im 18. Jahrhundert greifbar. Ellwangen liegt etwa 70 km nördlich von Ulm in Baden-Würtenberg. Die Nachkommen siedelten in Nenningen und der Nachbarortschaft Weißenstein. Nenningen und Weißenstein sind heute Teile der Stadt Lauterstein am Rande der schwäbischen Alb etwa am halben Weg zwischen Ellwangen und Ulm. Die Familie hat also ihre Wurzeln in der Schwäbischen Alb.
„Unser“ Anton, Anton I, wurde am 30.5.1801 geboren und erlernte nach der Schule das Goldschmiede-Handwerk. 1826 kam er nach Wien und eröffnete im 7. Bezirk ein Juweliergeschäft. Das große Geschick, das Talent, sein edler Geschmack und letztendlich sein unermüdlicher Fleiß wurden durch seine Ernennung zum Kaiserlich-Königlichen Hofjuwelier belohnt.
Vermutlich 1865 erwarb Herr Kordon in Hütteldorf ein wunderschönes Stück Land, nämlich einen Teil des Satzberges. Am Fuße dieses Besitzes ließ er für seine Familie ein hübsches, herrschaftliches Jagdschlösschen als Sommersitz errichten. Als Hofjuwelier hatte er gute Beziehungen zum Kaiserhaus und empfing in seiner Sommerresidenz stets erlesene Gäste. Es fanden Jagdausflüge in den Wäldern des Herrn Kordon statt, an denen unter anderen Erzherzog Franz Karl (der Vater von Kaiser Franz Josef) und sein Bruder Ferdinand I teilnahmen.
Sein Sohn Anton II und dessen Frau Maria hatten 5 Kinder. Trotz der vielen Arbeit hatte man sich einen gewissen Humor bewahrt. Der Beweis dafür ist ein entzückendes Bild vom Februar 1914. Es zeigt das Ehepaar Anton II und Maria, sowie die Tochter Theresia auf einer ganz großen, dicken Muttersau. Das Mädchen als auch das Schweinchen sind am gleichen Tag geboren und zu dem Zeitpunkt beide 2 Jahre alt. Nur das Gewicht unterscheidet sich gewaltig, die Sau wiegt schließlich laut Angabe 360 kg!