Ein Zwillingsleben von Siedlung und Verein

1934 wurde die Siedlung Kordon einerseits am Reißbrett geplant und andererseits in Wild-West-Manier besiedelt.

Eines war ohne das andere nicht denkbar: Nur durch die Gründung eines Vereines konnten die ersten Siedler ihre Kräfte bündeln, gemeinsam Verhandlungen führen, ihr Stückchen Land sichern und gute Preise für Baustoffe erzielen. In den Zeiten der großen Not während des Krieges und danach, versorgten die Gärten ihre Bewohner mit dem Überlebensnotwendigsten.

Heute ist die Siedlung ein wunderschöner Wohnort am Stadtrand von Wien, vergessen all die Mühe und Plackerei der ersten Siedler. Aber was wäre das Paradies, hätte es nicht auch seine kleinen Macken?

Und daher gibt es immer noch diesen Verein, der so alt ist wie die Siedlung: um sich der Anliegen der Bewohner anzunehmen und um den Zusammenhalt untereinander zu fördern. In einer Siedlung, die über keinerlei Infrastruktur wie Gastronomie, Handel, oder sonst irgendein Dienstleistungsunternehmen verfügt, und deren öffentlicher Transport sich auf einen Bus beschränkt, der eher selten fährt, ist es besonders wichtig, einander zu kennen und vielleicht auch mal zu unterstützen.

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